Ab wann darf ich eigentlich selbst Entscheidungen treffen? Ob ich eine Geburtstagseinladung annehme? Wo ich wohnen möchte? Ob ich über die rote Ampel gehe? Einige Dinge kann ich genau jetzt schon selbst entscheiden, einige erst später im Leben und manche gar nicht. Mit der Methode des japanischen Erzähltheaters, dem Kamishibai, haben sich die Kinder der 1.-3. Klasse mit diesem und vielen weiteren Themen während des Schuljahres beschäftigt.
Seit den Faschingsferien gibt es das neue Projekt „Ich – Du – Wir“ für die Schüler*innen der Sonnen- und Merkurklasse, das darauf angelegt ist, die sozialen und emotionalen Anlagen der Kinder in der Gemeinschaft zu erleben, zu erforschen und zu fördern.
Jede Woche treffen sie sich für jeweils drei Schulstunden mit ihrer „Projektleiterin“, Claudia Snehotta, selbst ehemalige Montessori-Pädagogin an der Schule. Sie treffen auf den „Dino, der Gefühle zeigt“, singen Lieder mit „Augen-Blicken“, oder erfahren spielerisch den Unterschied zwischen einem schmächtigen Nein, einem kräftigen Nein und der Kraft eines gemeinsamen Nein. Auch Stille und Meditation haben einen festen Platz in den Einheiten.
Die Kinder sind begeistert beim Angebot dabei. Claudia Snehotta hat das „Ich – Du – Wir“ – Konzept für Schulklassen selbst entwickelt und das bietet den Kindern reichlich Material, um über sich selbst, die Beziehungen untereinander und in der Klassengemeinschaft nachzudenken und mehr darüber zu erfahren.
Das Projekt gehört fest zum Montessori-Unterrichtskonzept und soll auch weiterhin Teil des Schulalltags sein. Dabei bleibt das Erfahrene bei den Kindern besonders nachhaltig verankert, weil die Lehrkräfte in den Klassen die einzelnen Themenbereiche in den Schulalltag transferieren und so immer wieder auf einzelne Aspekte direkt Bezug nehmen. Das Projekt wird sich mit den Kindern auch in Zukunft ein Stück weit mit entwickeln.
Übrigens: Claudia Snehotta bietet Trainings, Seminare und Coachings auch für Erwachsene an: www.herzdasein.de
Text: AG